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FEMIZIDE

    Bericht der Beobachtungsstellen für Frauenmorde und psychologische Gewalt gegen Frauen, vor allem Mütter

    Vergangenen November gab es bei den UN-Organisationen in Wien ein zweitägiges Online-Expertinnen-Treffen zum Schwerpunkt „Femizide“. Zu dieser Veranstaltung wurde nun ein Report veröffentlicht, der alle Stellungnahmen zum Themenkomplex zusammenfasst (PDF im Anhang). Je ein Kapitel enthält die Empfehlungen über aktuell notwendige Maßnahmen gegen Femizide in Österreich sowie den Bericht an die UN-Generalversammlung.

    FEMIZIDE, Spezialausgabe Mai 2022

    Das Konzept des Femizids, das vorsätzliche Töten von Frauen und Mädchen, nur weil sie weiblich sind, wurde von Diana Russell in den 1970er Jahren entwickelt, aber der Begriff war bereits in ganz Lateinamerika gebräuchlich. Hauptsächlich motiviert durch Frauenfeindlichkeit, Sexismus und einen männlichen Überlegenheitskomplex, fand es nach und nach Eingang in den öffentlichen Diskurs und wird heute als eine Form der Diskriminierung und
    Menschenrechtsverletzungen verstanden, die weitgehend ungestraft bleiben.

    2012 wurde in Wien das erste Internationale Symposium zur Bekämpfung von Femiziden abgehalten. Daraus resultierend entstand der erste Aktionsplan, der unter den Mitgliedern der teilnehmenden Staaten verteilt wurde. Im Jahr 2013 wurde in der UN-Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege eine Resolution erarbeitet und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (Resolution 68/191) verabschiedet. Im Jahr 2015 forderte der Sonderberichterstatter die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf, eine „Femizid-Watch“ und Datenerhebung sowie Verfahren zur Verhinderung und Verfolgung von Femiziden zu etablieren.

    Jetzt, zehn Jahre später, schlagen die Internationale Vereinigung zur Förderung innovativer Reaktionen auf Globale Herausforderungen (IAAI) und Soroptimist International vor, im Rahmen einer Veranstaltung der nächsten Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege mögliche Lösungen und neue Strategien zu prüfen und für diese Verbrechen gegen Frauen zu sensibilisieren. Der Schwerpunkt wird auf der Fortsetzung des Kampfes gegen geschlechtsspezifische Tötungen und die Überwindung von Vorurteilen und Stereotypen liegen und darauf zielen, Präventivmaßnahmen und Kontrollinstrumente zu ergreifen.