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Tag der finanziellen Wahrheit

    Wieviele Tageslöhne Frauen der Wirtschaft heuer schenken

    Equal Pay Day – der Tag, bis zu dem Männer ab Jahresbeginn unbezahlten Urlaub machen könnten, damit sie Ende des Jahres trotzdem das gleiche Einkommen wie Frauen erziehlt haben. 2022 ist dies der 15. Februar.

    Einkommensvergleich – keine Kleinigkeit

    1979 wurde in den Vereinigten Staaten von einer Reihe von Frauenrechts- und Berufsverbänden das Nationale Komitee für  Lohngleichheit (NCPE) gegründet. Es sollte die geschlechts- und rassischbedingte Lohndiskriminierung in den Staaten beseitigen und gleiche Bezahlung für Frauen erreichen.

    1996 wurde erstmals der Equal Pay Day ausgerufen – der Tag, bis zu dem Männer ab Jahresbeginn unbezahlten Urlaub machen könnten, damit sie Ende des Jahres das gleiche Einkommen wie Frauen erziehlt haben. Im Durchschnitt natürlich.  
    Da die Berechnung des Equal Pay Day auf statistischem Zahlenmaterial beruht, ist er natürlich nicht in allen Ländern dieser Erde gleich. Die Gesellschaft der Business & Professional Women (BPW) hat diesen Aktionstag nach Europa gebracht und berechnen ihn seit 2009 auch für Österreich. Die Basis für die Berechnung des Equal Pay Day 2021 war das Bruttojahreseinkommen von Frauen und Männern im Jahr 2019, EPD-Berechnungsgrundlage 2022 war das BJE 2020.  Daraus resultiert heuer ein Einkommensunterschied von 12,7 Prozent – das entspricht einer durchschnittlichen Arbeitsleistung von 46 Tagen und errechnet daher den österreich-durchschnittlichen Equal Pay Day 2022 auf den 15. Februar. Das  sieht statistisch gesehen schon ein wenig besser aus als im vergangenen Jahr, als WIR noch 52 Tage hinterher waren. Allerdings: Die Verbesserung sieht nur in den Daten so aus. Denn Lockdowns, Home-Office und Home-Schooling sowie die Kurzarbeit lassen keinen eindeutigen Vergleich zu. Demoskopen weisen darauf hin, dass Männer in der Zeit von Lockdowns und durch Kurzarbeit Einkommen verloren haben. Tatsache ist: Der Vergleich von Frauen- und Männerlöhnen bezieht sich ausschließlich auf ganzjährig vollbeschäftigte Menschen – Arbeiter*innen, Angestellte, Vertragsbedienstete und Beamt*nnen, wie BPW-Austria betont. 

    Die Unterschiede laut Statistik Austria:

    Arbeiterinnen verdienen 26,9 % weniger als ihre Kollegen, angestellte Frauen haben sogar 29,9 % weniger im Börsel als angestellte Männer. Bei Vertragsbediensteten beträgt der Unterschied 4,8 % zum Nachteil der Frauen, während Beamtinnen derzeit sogar mit 5,7 Prozent im Plus sind.

    Regional spannt sich der Unterschied zwischen Wien – hier beträgt der Gender Pay Gap 4,2 % – und Vorarlberg mit 22,2 %.

    Und: „Die Einkommensdifferenz manifestiert sich vor allem in den Berufsgruppen der Angestellten mit 29,9% und Arbeiter*innen mit 26,9%. Das wirkt sich nicht nur auf den Kontostand und die Lebensqualität aus, sondern auch langfristig auf die Pension. Frauen leben zwar länger, die Frage ist allerdings wovon? Ohne ein finanzielles Vorsorgeprogramm führen die niedrigen Alterspensionen, die aktuell weniger als die Hälfte der Pensionen der Männer betragen, zwangsläufig in die Altersarmut“, so BPW Austria.

    Auch in Österreich wird bereits seit Jahrzehnten über „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ verhandelt. Es ist höchste Zeit, dass diese Verhandlungen endlich zu einem Abschluss kommen. Soroptimistinnen setzen sich dafür ein! Ein paar Tipps und Informationen zum Thema Frauen und Geld gibt es im angeschlossenen Finanzfolder-PDF! Eine Veranstaltung der Klosterneuburgerr Soroptimistinnen zum Thema Finanzwissen für Anfänger*innen findet am 8. März 2022 statt!